Jüdischer Pfad Forchheim

Ludwig Bauer – Augenzeuge der NS-Gräuel

Station 13 • Wiesentstraße 15

In der Schule und im Alltag erlebte Ludwig Bauer (*1926) immer wieder Diskriminierung und Hass. In der Reichspogromnacht musste der 12-Jährige die Stürmung und Schändung der Synagoge miterleben. Die Familie Bauer lebte damals in der Lehrerwohnung über dem Betsaal. Die Eltern und ihr Sohn versteckten sich auf dem Dachboden - vergeblich. Vater und Sohn wurden verhaftet und eingesperrt. Eine traumatische Erfahrung für Ludwig. Sein Vater Anton Bauer wurde ins KZ Dachau gebracht. Nach seiner Entlassung setzte der Kriegsveteran Bauer alles daran, ein Ausreisevisum für sich und seine Familie zu erhalten. Es gelang die Flucht nach Australien, wo Verwandte der Mutter lebten.

Ludwig Bauer studierte später Chemie. Er wanderte in die USA aus, gründete dort eine Familie und lehrte an der Universität von Illinois. Die Gräuel der NS-Zeit konnte er nie vergessen. Erst im Alter entschloss er sich, seine traumatischen Kindheitserlebnisse in einem Augenzeugenbericht darzustellen und zu veröffentlichen.

Im Audio enthalten: Ludwig Bauer erinnert sich
Ludwig Bauer bei seiner Graduierung in Sydney 1949
Ludwig Bauer bei seiner Graduierung in Sydney 1949
Anton und Paula Bauer 1951
Anton und Paula Bauer 1951