Jüdischer Pfad Forchheim

Zwei jüdische Witwen – von den Nazis verfolgt

Station 15 • Hornschuchallee 4

Im 19. Jahrhundert lebten viele jüdische Forchheimer und Forchheimerinnen in der heutigen Hornschuchallee. Auch das Haus Nr. 4 war lange Zeit in jüdischem Besitz und gehörte später dem Wagnermeister Johann Kotz. Er hatte die jüdische Witwe Sophie Brückner, geb. Sternberg, geheiratet. In der NS-Zeit blieben zwei jüdische Witwen, die in dem Haus wohnten, vor dem Nazi-Terror nicht verschont. 1942 wurde die Witwe Rosa Tiesler von hier aus deportiert. Im Januar 1944 wurde auch die über 80 Jahre alte Witwe Sophie Kotz nach Theresienstadt verschleppt. Mit der letzten in Forchheim verbliebenen Jüdin erlosch das jüdische Leben in Forchheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielten sich für kurze Zeit einzelne Überlebende des Holocaust in der Stadt auf.

Hornschuchallee 4 im Jahr 2023
Hornschuchallee 4 im Jahr 2023