Wilhelm Kleemann – ein Wohltäter seiner Vaterstadt
Station 20 • Wilhelm-Kleemann-Weg
Großes Ansehen in der jüdischen Gemeinde und in der Stadt Forchheim genoss der jüdische Religionslehrer und Vorsänger Michael Löb Kleemann. Er trat am 1. April 1860 seine Stelle an, die er fast 50 Jahre lang innehatte. Von seinen sieben Kindern machten sich vor allem die Söhne Samuel (*1862) und Wilhelm (*1869) einen Namen.
Nach seiner Ausbildung im Bankhaus A.E. Wassermann in Bamberg, leitete Wilhelm Kleemann nach verschiedenen Stationen die Dresdner Bank in Berlin. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, war Mitglied in Wirtschaftsgremien und engagierte sich z.B. als Vorstand der jüdischen Gemeinde in Berlin. Ende 1937 floh das Ehepaar Kleemann vor den zunehmenden Repressalien nach Amsterdam, 1940 weiter in die USA. Wilhelm Kleemann starb am 10. März 1969 in New York.
Wilhelm Kleemann erwies sich gegenüber seiner Vaterstadt als sehr großherzig. Zusammen mit seinem Bruder Samuel errichtete er bereits 1918 die wohltätige „Michael-und-Amalie-Kleemann-Stiftung für Arme und Kranke“. Und auch nach dem 2. Weltkrieg überwies Kleemann immer wieder Spenden für Sportvereine, caritative Organisationen und das katholische Pfarramt St. Martin in Forchheim, obwohl Familienmitglieder von den Nazis verfolgt und teilweise getötet worden waren. 1966 besuchte der über 90-jährige Wilhelm Kleemann seine Heimatstadt, wo er mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet wurde.
2014 benannte man einen Weg an der Wiesent nach Kleemann, der Heimatverein ließ dort ein Bodendenkmal von dem Künstler Harald Winter errichten.
Homepage des Kleemann-Denkmals: www.forchheim.de/wk/