Jüdischer Pfad Forchheim

Eine hebräische Inschrift – aus dem Jahr 1720

Station 29 • Apothekenstraße 4

Im Haus Apothekenstraße 4, das heute zur Volksbank Forchheim gehört, fand man bei der Renovierung des Gebäudes im 1. Stock über der Tür die hebräischen Buchstaben Mem – Zajin – Resch - Chet, darunter die Jahreszahl 1720. Das um die Vokale ergänzte Wort Mizrach bedeutet Osten. Synagogen und Gebetsräume sind in der Regel nach Osten ausgerichtet. Dort, wo die Sonne aufgeht, liegt die Heilige Stadt Jerusalem, der Sehnsuchtsort für die in der Diaspora lebenden Juden.

Der Heimatforscher Reinhold Glas hat nachgewiesen, dass das Haus von 1680 bis 1818 in jüdischem Besitz war. Der Jude Seligmann kaufte es von einem Christen und vererbte es an seinen Sohn Männlein Seligmann, genannt Goldsticker. Danach ging das Haus in den Besitz des Schutzjuden Michael Joseph über. Dessen Sohn Joseph Michael verkaufte es schließlich an einen Christen.

Apothekenstraße 4 im Jahr 2023
Apothekenstraße 4 im Jahr 2023
Hebräische Inschrift 1720
Hebräische Inschrift 1720