Gut und günstig – das Kaufhaus Rosenthal & Co.
Station 7 • Hauptstraße 11
Das Kaufhaus Rosenthal, 1904 von Benno und Max Rosenthal gegründet, war das erste und einzige seiner Art in Forchheim. Das Warensortiment umfasste Konfektionsware, Bettwäsche, Kleiderstoffe, Schuhe, Teppiche, Spielzeug und vieles andere mehr. Das reichhaltige Angebot lockte zahlreiche Kunden an. Inhaber war der aus Preußen stammende Max Lefèbre, der Klara Rosenthal, eine Schwester der Kaufhausgründer, geheiratet hatte. Das Unternehmen begründete seinen Erfolg nicht zuletzt wegen seiner kundenfreundlichen Öffnungszeiten. Es hatte auch sonntags geöffnet. Man ging auf die besonderen Wünsche der christlichen Kundschaft ein und verkaufte Anzüge und Kleider für die Kommunion der katholischen Kinder sowie die Konfirmation der evangelischen Jugendlichen.
Max Lefèbre warb offensiv mit ganzseitigen Anzeigen in der Lokalpresse und veranstaltete immer wieder „Billige Wochen“, in denen Artikel in hoher Stückzahl zu Schnäppchen-Preisen angeboten wurden. 1926 verstarb der rührige Kaufhausbesitzer mit nur 48 Jahren während einer Zugfahrt. Seine älteste Tochter Elli und deren Mann Paul Wertheim übernahmen daraufhin das florierende Geschäft. Die Nazis plünderten in der Reichspogromnacht 1938 das Kaufhaus. Paul Wertheim wurde wie andere jüdische Forchheimer verhaftet und mehrere Wochen im KZ Dachau eingesperrt. Dem Ehepaar Wertheim mit Sohn Martin und der Witwe Klara Lefèbre gelang im April 1939 die Flucht nach Kuba. Später übersiedelte die Familie in die USA.
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